Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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Das Nervensystem Für den Bereich der Psychosomatik sind die Großhirnrinde, das limbische System, das vegetative und das enterische Nervensystem von zentraler Bedeutung. Man unterscheidet 1. das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) und 2. das periphere Nervensystem (der Rest des Körpers). Das periphere Nervensystem wird in das animalische (somatische, willkürmotorische) und in das vegetative (autonome, unwillkürliche) Nervensystem unterteilt. Das vegetative Nervensystem umfasst drei Äste: 1. das sympathische (aktivierende) Nervensystem 2. das parasympathische (entspannende) Nervensystem und 3. das Darmnervensystem (enterischen Nervensystem). Das vegetative Nervensystem regelt den inneren Betrieb des Körpers, hält alle lebenswichtigen Organtätigkeiten aufrecht und passt den Körper an wechselnde Umweltbedingungen an. Es steuert Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel, Ernährung, Verdauung, Eingeweide, Drüsentätigkeit, Temperatur, Ausscheidung, Aktivität, Schlaf, Wachstum, Reifung und Fortpflanzung. Die Großhirnrinde ermöglicht die intellektuellen Leistungen, die spezifische Interpretation von motorischen und sensorischen Reizen, die Reaktion des Körpers auf diese Reize sowie die Neuorganisation bei Veränderungen, Verletzungen oder Verlust von Körperteilen. Das limbische System ist das Zentrum der Gemütsbetonung und der gemütsbedingten Antriebe (Angst, Wut, Aggression, Ärger, Ekel, Trauer, sexuelle Erregung); beeinflusst über die Nervenbahnleitung und über die hormonelle Steuerung das vegetative Nervensystem und die vegetative Aktivierung; ist bedeutsam für Gedächtnisspeicherung, Motivation und Lernen.
Das vegetative Nervensystem: automatische Steuerung des Organismus bei körperlichen und emotionalen Anforderungen
Sympathisches und parasympathisches Nervensystem Das sympathische Nervensystem dient der körperlichen Aktivierung, indem es etwa den Herzschlag und den Blutdruck steigert, die Herzkranzgefäße sowie die Blutgefäße der arbeitenden Muskulatur erweitert, die Blutgefäße der Haut und der inneren Organe verengt, die Skelettmuskulatur anspannt, die Lunge erweitert und die Atmung beschleunigt, Zucker und Fettsäuren vermehrt ausschüttet und den Stoffwechsel beschleunigt. Dieselben körperlichen Reaktionsweisen werden auch durch bestimmte Gefühle wie Wut und Ärger ausgelöst, um den Körper rasch auf Angriff oder Verteidigung vorzubereiten. Das parasympathische Nervensystem dient der Ruhe und Erholung sowie dem Energieaufbau, indem es etwa den Herzschlag verlangsamt, den Blutdruck senkt, die Herzkranzgefäße sowie die Blutgefäße der arbeitenden Muskulatur verengt, die Blutgefäße der Haut und der inneren Organe erweitert und damit die Durchblutung verbessert, die Skelettmuskulatur erschlafft und entspannt, den Stoffwechsel reduziert, die Lunge verengt, die Verdauungstätigkeit und die Ausscheidung fördert. Körperliche und seelische Gesundheit erfordert die Balance von Aktivität und Ruhe, das heißt einen Wechsel von Anspannung und Entspannung. Bei starken Erregungszuständen werden beide Äste des vegetativen Nervensystems gleichzeitig tätig: Große Angst vor einer schwierigen Prüfung führt einerseits zu Herzrasen, andererseits zu Übelkeit, Harn- oder Stuhldrang. Wenn das an sich gute Zusammenspiel von sympathischem und parasympathischem Nervensystem gestört ist, etwa durch anhaltenden Stress ohne Abbau der aufgestauten körperlichen Anspannung, kommt es zu psychovegetativen Beschwerden im Sinne somatoformer Störungen.
Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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