Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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Zwangsstörung F42 Zwangshandlungen sind ständig wiederholte Stereotypien, die angesichts von objektiv ungefährlichen, subkjektiv jedoch als sehr bedrohlich erlebten Ereignissen eigesetzt werden, um Schaden für den Patienten oder andere Menschen zu vermeiden. Oft wird die Gefahr als von der eigenen Person ausgehend erlebt, was mit allen Mitteln zu verhindern versucht wird. Das Zwangsritual stellt einen letztlich wirkungslosen,symbolischen Versuch dar, eine vermeintliche Gefahr abzuwehren. Die meisten Zwangshandlungen stehen in Zusammenhang mit Reinlichkeit (besonders Händewaschen, übertriebener Ordnung und Sauberkeit oder wiederholten Kontrollen. Die häufigsten Zwänge sind Kontrollzwänge (Kontrollieren von Ofen, Strom, Fenster, Türen usw.), gefolgt von Waschzwängen. Zwangshandlungen werden täglich oft stundenlang ausgeführt und beeinträchtigen im Laufe der Zeit die soziale und berufliche Integration. Zwangsgedanken sind zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulse, die sich dem Betroffenen in quälender Weise aufdrängen. Sie beziehen sich oft auf aggressive, sexuelle, obszöne oder blasphemische (gotteslästerliche) Themen, die von den Patienten als persönlichkeitsfremd und abstoßend erlebt werden (z.B. Zwangsimpulse einer Mutter, ihr geliebtes Kleinkind mit dem Messer zu erdolchen; Zwangsimpuls, von einer Brücke oder einem hohen Gebäude zu springen, obwohl keine Selbstmordgedanken bestehen; Zwangsimpuls zu unkontrollierten verpönten sexuellen Handlungen). Das Auftreten von aggressiven oder autoaggressiven Impulsen führt zu massiven Ängsten, dass diese in die Tat umgesetzt werden könnten, was nicht der Fall ist.
Zwangsstörung: Die Angst, sich selbst oder andere schwer zu schädigen und damit schuldhaft zu handeln
Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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Wasch- und Reinigungszwänge Wasch- und Reinigungszwänge stehen gewöhnlich in Verbindung mit der Angst vor Ansteckung mit Krankheitskeimen, Verunreinigung mit menschlichen Ausscheidungen oder Verseuchung durch gefährliche Chemikalien. Die Betroffenen fürchten, bei Konfrontation mit diesen Stoffen krank zu werden bzw. zu sterben oder andere durch Übertragung der Keime zu infizieren und zu gefährden. Angst vor Verunreinigung durch verschiedene Substanzen und deren vermeintliche Folgen (Tod, Krankheit, Unglück) führt zu stundenlangen Wasch- und Reinigungsprozeduren. Besonders gefürchtet werden Körperausscheidungen (Schweiß, Urin, Kot, Samen, Menstruationsblut, Vaginalsekret), Schmutz (Erde, Fußboden), Keine jeder Art (z.B. bei Abfällen, öffentlichen Toiletten, Türgriffen), Bakterien und Viren, Krankheiten (z.B. Aids, Krebs), bestimmte chemische Substanzen oder Tiere als Überträger gefährlicher Krankheitserreger. Menschen mit einem Reinigungszwang haben oft große Angst andere anzustecken, was voraussetzt, dass sie glauben, selbst bereits angesteckt zu sein, doch dies belastet sie gewöhnlich weniger als der Umstand, dass sie selbst jemanden anstecken könnten. Wasch- und Putzzwänge sollen ein befürchtetes Unglück (Krankheit oder Tod) verhindern oder das Gefühl des Wohlbehagens wiederherstellen. Reinigungszwänge ufern im Laufe der Zeit immer mehr aus, weil aufgrund möglicher Kontakte und Übertragungen immer mehr Lebensbereiche als verunreinigt angesehen werden.
Kontrollzwänge Die Angst vor einer Katastrophe führt in Verbindung mit einem erhöhten Veranwortungsgefühl und einem vorweggenommenen Schuldgefühl im Falle von Fehlern zu übermäßigen Kontrollen diverser Elektrogeräte, Wasser- und Gashähne, Türen, Fenster und beruflicher und privater Tätigkeiten. Dahinter kann aber auch die Angst vor sozialer Kritik im Falle von Fehlern stehen.