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Soziale Phobie F41.1
Eine soziale Phobie besteht in der deutlichen Furcht, im Zentrum der
Aufmerksamkeit zu stehen oder sich unpassend oder peinlich zu
verhalten, oder in der deutlichen Vermeidung derartiger Situationen.
Diese Ängste treten in sozialen Situationen auf, wie Essen oder
Sprechen in der Öffentlichkeit, Begegnung von Bekannten in der
Öffentlichkeit, Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen Gruppen,
wie z.B. Partys, Konferenzen oder in Klassenräumen.
In den gefürchteten Situationen treten mindestens zwei der 14
Angstsymptome wie bei einer Agoraphobie auf (siehe dort) sowie
zusätzlich oft noch eines der folgenden Symptome: Erröten oder
Zittern, Angst zu erbrechen, Harn- oder Stuhldrang bzw Angst davor
(durch derartige Symptome bzw. Befürchtungen wird die Angst,
unangenehm aufzufallen, noch erheblich verstärkt).
Das amerikanische psychiatrische Diagnoseschema DSM-5
unterscheidet zwei Arten von sozialer Phobie:
Spezifische Sozialphobie (Sozialphobie vom Leistungstyp):
Angst vor bestimmten sozialen Situationen, in denen eine Leistung
im weitesten Sinn zu erbringen ist (Prüfung, Vortrag, Präsentation,
Essen, Schreiben, sportliche oder künstlerische Präsentation).
Generalisierte Sozialphobie (”Soziale Angststörung”):
Angst vor vielen sozialen Situationen: vor Leistungssituationen und
vor ganz normalen sozialen Interaktionen (z.B. bei Gesprächen,
Kontakten mit dem anderen Geschlecht). Es bestehen mangelnde
soziale Fertigkeiten und eine allgemeine soziale Unsicherheit oder
die an sich vorhandenen sozialen Fertigkeiten werden aus Angst vor
den Reaktionen der anderen nicht eingesetzt.
Soziale Ängste: Angst vor kritischer Beurteilung und sozialer Ablehnung