Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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Definition “Somatoforme Störungen” F45 Somatoforme Störungen sind körperliche Symptome ohne ausreichende organische Ursachen, früher oft “funktionelle Störungen” genannt. “Somatoform” besagt, dass diese Störungen vom Erscheinungsbild her wie körperlich verursachte ausschauen, es nach genauer Untersuchung jedoch nicht sind. Organische Komponenten können dabei durchaus eine Rolle spielen, erklären jedoch nicht vollständig das Ausmaß der aktuellen Beschwerden (Musterbeispiel: Bauch-, Kopf- oder Rückenschmerzen). Man wollte mit dieser Diagnose subjektiv diskriminierende Bezeichnungen wie “psychisch bedingte körperliche Störungen” vermeiden. Mittlerweile ist diese Bezeichnung sehr umstritten, weil dahinter die heutzutage als falsch erkannte Unterscheidung in “organisch oder psychisch bedingt” steht. Nach dem so genannten bio-psycho-sozialen Krankheitsververständnis können bei vielen primär funktionellen Störungen auch organische Faktoren eine größere Rolle spielen als bisher angenommen wurde, andererseits haben viele körperliche Erkrankungen massive psychische und soziale Folgewirkungen, unter denen die Betroffenen mehr leiden als unter den primär organischen Ursachen (Arbeitslosigkeit, Depression, Partnerprobleme). Entscheidend ist: Bei den somatoformen Störungen geht es nicht primär um den Nachweis einer psychischen Ursache oder den Ausschluss einer organischen Urache, sondern um typische Muster, die durch bestimmte Verhaltensweisen (z.B. übermäßige ärztliche Untersuchungen, unbegründetes Schonverhalten), Denkmuster (z.B. subjektive Krankheitstheorien mit daraus folgenden unnötigen Krankheitsängsten) und Interaktionsmuster (soziales Verhalten, Art der Arzt-Patient-Beziehung) bestimmt sind. panikattacken.at/somatoforme_stoerungen
Somatoforme Störungen - körperliche Symptome ohne ausreichenden Organbefund (früher “funktionelle” Störungen genannt)
Somatoforme Störungen im Überblick Somatisierungsstörung: Seit mindestens zwei Jahren mindestens sechs (häufig wechselnde) nicht rein organmedizinisch erklärbare körperliche Symptome aus mindestens zwei von vier Organbereichen (Herz-Kreislauf, Magen-Darm, urogenitales System, Haut- und Schmerzsymptome). Es bestehen Schmerzen (z.B. Kopf-, Rücken-, Bauchschmerzen), vegetative Beschwerden (z.B. Magen-Darm-Symptome, Herz-Kreislauf- Beschwerden, Atembeschwerden, Probleme mit dem Harnlassen) sowie rasche Erschöpfung bei nur geringer Anstrengung. Ursache meist chronische Verspannung. Undifferenzierte Somatisierungsstörung: unvollständige Somatisierungsstörung, d.h.weniger Symptome seit mindestens einem halben Jahr. Hypochondrische Störung: seit mindestens einem halben Jahr Krankheitsängste als Folge der Fehlinterpretation der an sich harmlosen körperlichen Symptome als gefährlich. Krankheitsbefürchtungen (”Krankheitsphobie”: z.B. Brustkrebsangst) ohne aktuelle körperliche Symptome zählen zu dieser Störungsgruppe. Somatoforme autonome Funktionsstörung: isolierte Störungen aus den Bereichen Herz-Kreislauf, Magen- Darm, Atmung, urogenitaler Bereich), z.B. Herzrasen, Blutdruckschwankungen, Reizmagen, Reizdarm, Reizblase, Hyperventilation. Anhaltende somatoforme Schmerzstörung: über sechs Monate chronische Schmerzen (siehe “Schmerzstörung”) Sonstige somatoforme Störungen: sonstige Symptome.
Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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