Dr. Hans Morschitzky Klinischer und Gesundheitspsychologe Psychotherapeut (Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie)
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Überblick über Psychopharmaka Bei der Behandlung psychischer Störungen werden vor allem folgende Medikamentengruppen eingesetzt: 1. Beruhigungsmittel (Tranquilizer): kurzfristig zur Beruhigung bei Ängsten, Erregung, psychovegetativen Störungen 2. Antidepressiva: bei Depressionen, Ängsten und Zwängen 3. Neuroleptika: bei Schizophrenie, niedrig dosiert auch bei sonst untherapierbaren Angst- und Zwangsstörungen 4. Antiepileptika: bei bestimmten Angststörungen sowie zur Langzeit-Stabilisierung bei bestimmten Depressionen (Phasenprophylaxe)
Psychopharmaka - wenn Selbsthilfe und Psychotherapie allein nicht ausreichen
Antidepressiva: Antidepressiva beeinflussen im Gehirn die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Es gibt verschiedene Substanzgruppen mit jeweils unterschiedlichen Präparaten (in Klammern die chemischen Bezeichnungen; die Patienten kennen jedoch gewöhnlich nur die Namen der Markenpräparate und der Generika, d.h. der billigeren Kopien nach Auslaufen des Markenschutzes): 1. Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin, Imipramin, Clomipramin): die älteren Antidepressiva mit oft sehr belastenden Nebenwirkungen; immer seltener eingesetzt. 2. MAO-Hemmer (Reversible Monoaminoxidase-A-Hemmer (RIMA: Moclobemid): wegen möglicher Komplikationen kaum mehr verschrieben. 3. SSRI Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Citalopram, Escitalopram): die am häufigsten verschriebenen Antidepressiva mit angstlösender/stimmungsstabilisierender Wirkung (hochdosiert bei Zwängen). 4. SNRI Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (Venlafaxin, Duloxetin, Milnacipran): Kombinationspräparate mit stimmungsstabilisierender/angstlösender sowie auch antriebssteigender Wirkung, häufiger Einsatz bei Ängsten, Depressionen, Zwängen; wenn reine SSRI nicht gut wirken. 5. NARI Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (Reboxetin): antriebssteigernde Wirkung, bei schweren Depressionen mit Antriebslosigkeit. 6. NaSSA Noradrenalin-Serotonin-selektive Antidepressiva (Mirtazapin): dämpfende Antidepressiva, abends zur Schlafverbesserung, zusätzlich beruhigende Wirkung für den nächsten Vormittag; bei Angststörungen. 7. Serotonin-Modulatoren (Trazodon): sedierende Wirkung, daher abends zur Behebung von Schlafstörungen. 8. SRE Serotonin-Wiederaufnahmeverstärker (Tianeptin): in der klinischen Praxis bei uns kaum eingesetzt.
Tranquilizer: rasche Wirkung, jedoch Abhängigkeitsgefahr Unter der Bezeichnung „Beruhigungsmittel“ versteht man die bekannten Tranquilizer aus der Gruppe der Benzodiazepine, die nach längerer Einnahme abhängig machen. Tranquilizer sind eine anfängliche Akutmaßnahme bis zum Beginn einer Psychotherapie bzw. eine Anfangsmedikation, bis nach etwa zwei Wochen das gleichzeitig verschriebene angstlösende Antidepressivum zu wirken beginnt; sie reduzieren auch die anfänglich möglichen Nebenwirkungen der Antidepressiva. Man sollte diese Mittel nicht länger als 3-4 Wochen regelmäßig einnehmen; auch wenn sie kurzfristig sehr gut wirken, können sie bereits nach 2-3 Monaten zur Abhängigkeit führen. Der anfangs gute Effekt lässt mit der Zeit nach, sodass eine Dosissteigerung nötig ist. Die Gefahr der raschen Abhängigkeit ist besonders groß bei sogenannten hochpotenten Tranquilizern, die gerade bei Panikattacken eingesetzt werden. Tranquilizer verstärken die Wirkung von Alkohol und Schlafmitteln und beeinträchtigen die Verkehrssicherheit. panikattacken.at/beruhigungsmittel panikattacken.at/antidepressiva panikattacken.at/psychopharmaka
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