m
Prüfungsangst
Leistungs- und Prüfungsängsten liegt als gemeinsame Grundlage die
Angst vor Beurteilung und negativer Bewertung zugrunde. Es handelt
sich dabei um den Ausdruck sozialer Ängste. Die Angst vor kritischer
Beurteilung durch andere Menschen stellt ein zentrales Merkmal sozialer
Ängste dar.
Prüfungsangst ist eine Form der Angst - der ganz normalen Angst vor
Bewertung. Sie ist oft auch Ausdruck krankheitswertiger sozialer Ängste
(Code F41.1).
Soziale Phobien werden in zwei Arten unterschieden:
Soziale Phobie vom Leistungstyp: Angst vor Beobachtung, Kritik und
Ablehnung in Leistungssituationen.
Generalisierte soziale Phobie: Angst in vielen sozialen Situationen, oft
in Verbindung mit mangelnden sozialen Fertigkeiten.
Bewertungsängste treten in folgenden Situationen auf:
Prüfungen: mündliche und schriftliche Prüfungen in der Schule oder auf
der Universität, Führerscheinprüfung, Einstellungstests bei Firmen.
Sportliche Betätigung und Wettkämpfe: sportliche Veranstaltungen,
Übungsvorführung im Turnunterricht, Tanzveranstaltung.
Vorträge und Aufführungen: Referate, öffentliches Vorsprechen,
Vorspielen oder Singen, Musik- oder Theateraufführung, im Beruf bei
Repräsentationsaufgaben und Vorträgen.
panikattacken.at/pruefungsangst
Prüfungsangst: normale bzw. krankheitswertige Beurteilungsängste
Zwei Arten von Prüfungsangsangst
Man unterscheidet zwei Arten von Prüfungsängsten:
Angst in der Zeit der Prüfungsvorbereitung.
Die Angst verhindert die optimale Aufnahme des
Lernstoffes und beeinträchtigt die Lernphase (durch die
damit einhergehende ausgeprägte Aufmerksamkeits- und
Konzentrationsstörung). Die Angst wird häufig durch
negative Vorstellungsbilder aufgeschaukelt.
Die Betroffenen stellen sich z.B. ganz plastisch vor,
wie ihnen bei einer mündlichen Prüfung etwas nicht
einfällt, ihr Gesicht ganz rot wird, ihre Hände zu zittern
beginnen, ihre Knie ganz weich werden, sie zu stottern
beginnen, bis ihre Stimme ganz versagt, die Zuschauer
zu lachen anfangen, der Professor sie kritisch anschaut
und negativ beurteilt, die Eltern sie als Versager
bezeichnen. Derartige Vorstellungen beschäftigen sie so
stark, dass sie sich nicht mehr auf das Lernen
konzentrieren können. Sie lenken sich von dieser Angst
durch Musikhören, ständiges Essen und Trinken oder
Beschäftigung mit anderen Dingen ab, sie überlegen
vielleicht auch, durch welche Krankheit sie der Prüfung
entkommen können.
Angst während der Prüfung.
Die Angst beeinträchtigt die Wiedergabe des gelernten
Wissens (”Black-out”-Erfahrung) und wird häufig durch
massive körperliche Angstsymptome und deren ständige
Beobachtung sowie durch die negative Bewertung des
Prüfungsverhaltens verursacht bzw. verstärkt. Die
Betroffenen erleben genau jene körperlichen Symptome,
die sie bereits vorher gefürchtet haben, und finden ihre
Versagensängste bestätigt, sodass sie sich sicher sind,
ein Versager zu sein.