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Agoraphobie F40.0
Eine Agoraphobie ist eine starke und anhaltende Furcht vor oder
Vermeidung von mindestens zwei von vier Situationen:
Menschenmengen, öffentliche Plätze, allein Reisen, weite Reisen.
Dabei weisen die Betroffenen mindestens zwei von 14 körperlichen
und kognitiven Angstsymptomen auf:
1.
Herzrasen, Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz
2.
Schweißausbrüche
3.
fein- oder grobmotorisches Zittern
4.
Mundtrockenheit
5.
Atembeschwerden
6.
Beklemmungsgefühl
7.
Schmerzen oder Missempfindungen in der Brust
8.
Übelkeit oder Missempfindungen im Bauchraum
(z.B. Unruhegefühl im Magen)
9.
Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder
Benommenheit
10.
Gefühl, die Objekte der Umwelt sind unwirklich (Derealisation),
oder man selbst ist weit entfernt oder „nicht wirklich hier“,
wie wenn man neben sich stehen würde (Depersonalisation)
11.
Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder „auszuflippen“
12.
Angst zu sterben (als Reaktion auf die körperlichen Symptome)
13.
Hitzewallungen oder Kälteschauer
14.
Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle
Eine
Agoraphobie
wird
ausgelöst,
wenn
die
Betroffenen
ihre
gewohnte
und
sichere
Umgebung
verlassen,
keine
schützenden
und
vertrauten
Personen
um
sich
haben
und
keine
Fluchtmöglichkeit
mehr
vorfinden.
Das
zentrale
Gefühl
ist:
„Du
sitzt
jetzt
in
der
Falle!“
Man
erlebt
sich
fremden Menschen und Situationen hilflos ausgeliefert.
Agoraphobie (Platzangst): Die Angst, in eine Angstsituation zu kommen, der man nicht entfliehen kann
Zentrale Aspekte der Agoraphobie
Agoraphobiker leiden unter einer mangelnden
Situationskontrolle. Ihre Angst vor unkontrollierbaren
körperlichen Symptomen (z.B. Schwindel, Herzrasen,
Atemnot) bewirkt eine zunehmende Einschränkung
des Bewegungsradius. Sie fürchten andere Orte und
Umstände nur deswegen, weil dabei ein körperlicher
oder mentaler Kontrollverlust auftreten könnte
(Ohnmacht, Herzinfarkt, “panisches” bzw. sichtbar
peinliches Verhalten u.a.). Aus mangelndem Vertrauen
in die Funktionsfähigkeit ihres Körpers und/oder ihrer
Psyche werden sie zunehmend abhängig von anderen
Menschen oder Medikamenten: Vertrauenspersonen
müssen sie begleiten, Medikamente oder bestimmte
Tricks und Vermeidungsstrategien geben Sicherheit.